Pfarrei Obernau

Ihr seid das Salz der Erde! Ihr seid das Licht der Welt! –

Meine lieben Christen, ich grüße euch heute.
Ihr seid gefolgt dem Glockengeläute,
zu lauschen dem Wort aus Gottes Mund,
zu feiern gemeinsam den Neuen Bund.
Wir kommen mit Sorgen, mit Ängsten und Leid,
uns quälen Krankheit, Trauer und Streit.
Doch auch unsere Hoffnung, unsere Freude darf sein.
Mit all unserm Leben lädt Gott uns ein.
Es gibt einen Auftrag - mit uns hat er's vor.
Drum öffnet das Herz und euer Ohr.
Ein Wort aus der Bibel mir sehr gefällt:
Ihr seid das Salz der Erde! Ihr seid das Licht der Welt!

Noch immer bereiten Strukturen uns Sorgen.
Mit Ärger und Frust schauen viele auf's Morgen.
Die Pfarreiengemeinschaft gar viele reizt -
aber negativ und es wird nicht gegeizt
mit Kritik, mit Protesten, mit Briefen, mit Frust.
Einige verlieren sogar schon die Lust.
Verzichten auf Amt und Mitarbeit
Resignation macht sich da und dort breit.
Ich kann's ja verstehen. Doch bringt es nicht weiter.
Die Realität seh'n - das wäre gescheiter.
Die Schwemme an Priestern - sie ist vorbei,
zu setzen jeden nur auf eine Pfarrei.
Kooperieren und teilen ist angesagt,
Die verschiedenen Charismen sind jetzt gefragt:
Was kann ich gut? Wo liegt meine Stärke?
Was bring ich mit meinen Talenten zu Werke?
Nicht nur auf Pfarrer und Bischof schauen:
nein, selber Gemeinde mit bauen.
Dem Geist vertrauen, den Gott jedem schenkt,
mit dem er die Geschicke der Kirche lenkt.
Es liegt eine Chance in jeder Krise -
zusammen steh'n, anpacken - ist jetzt die Devise.

Ein wichtiger Schritt ist auch schon erledigt,
die Namensgebung erfolgreich getätigt.
Die Suche ging vor sich ganz auf die Schnelle.
Sie ist halt die Mitte - uns're Kapelle.
Maria Frieden wurde als Name erkoren
und so eine neue Gemeinschaft geboren.
Es ist nie ein Fehler, auf Maria zu schauen
auf ihre Hilfe, ihren Frieden zu bauen.
Es gibt die Erfahrung schon seit sehr langer Zeit:
Maria hilft immer, sie hilft jederzeit.
So hoff' ich und nehm' es in mein Gebet,
dass diese Gemeinschaft einen guten Weg geht.

Es ist dieses Wort, das meine Hoffnung hält:
Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt.

Nicht nur in der Kirche sind wir gefragt:
auch in der Gesellschaft ist angesagt,
dass wir mutig Probleme aufzeigen,
wo manche aus Bequemlichkeit doch lieber schweigen.
3ooo Stellen - was ist das schon!?
So zu denken - es ist blanker Hohn.
Doch Nokia schert sich darum einen Dreck.
Man kassiert Subventionen und schon ist man weg.
Existenzen hängen an jeder Stelle
Familie und Auskommen und so auf die Schnelle
findet sich derzeit auch kein Ersatz.
Kostbar ist jeder Arbeitsplatz.
Sind wir wehrlos? Können wir gar nichts machen?
Ich glaube schon - das wär' ja zum Lachen!
Wer treibt mit Arbeitsplätzen Spott,
dem droht vielleicht ganz schnell der Boykott!
Die großen Herr'n - sie würden schnaufen,
wenn sie kein Handy mehr verkaufen
in Deutschland und in ander'n Ländern.
Vielleicht kann das ihre Ansicht ändern,
dass nicht Profit das Einz' ge ist.
Und drüber man den Mensch vergisst.
Jesus uns das vor Augen hält:
Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt!

Jetzt war sie gerade abgeklungen-
die Euphorie zu Eisbärjungen,
da kommt aus Nürnberg diese Kunde,
die wieder gleich in aller Munde:
das dritte Bärenkind - es lebt!
Und was man jetzt wieder erlebt,
ich glaub es nicht, kann es nicht fassen!
Es überschlagen sich die Massen.
Es flockt und bärt in Radio, Zeitung und TV.
Kein Tag vergeht, an dem man/frau
nicht geboten kriegt 'ne Riesenschau
mit Bildern, Exklusivberichten,
Sondersendung, Eilnachrichten,
wie es dieser Flocke geht.
Ob das einer noch versteht?
Ich hoffe, ihr versteht mich richtig.
Einsatz für Tiere - der ist wichtig.
Auch sie sind ein Geschöpf von Gott,
doch rutscht da 'was nicht aus dem Lot?
Flocke steht ganz vorne drauf,
doch schlag ich die Zeitung auf,
trau ich meinen Augen nicht
auf Seite 4 ein Kurzbericht:
26ooo Kinder sterben täglich auf der Welt
weil es fehlt an Nahrung, Hilfe, Ärzten, Schwestern und an Geld.
Wir hören von Gewalt an Kindern, von Missbrauch und gequältem Leben,
doch sind wir scheinbar eh'r bereit, das Mitleid einem Bär zu geben.
Von Jesus haben wir vernommen:
Lasst die Kinder zu mir kommen,
denn ihnen ist das Himmelreich.
Ist uns das so völlig gleich?
Juckt uns dieses Wort nicht mehr?
Kümmert uns nur noch ein Bär?
Nur wenn wir Kindern Leben geben,
kann diese Welt doch überleben.
Unser Einsatz muss drauf zielen,
dass Kinder sich geborgen fühlen,
angenommen und beschützt,
dass man sie nicht nur benützt.
Dazu sind wir abgestellt:
Seid doch Salz der Erde! Seid doch Licht der Welt!

Die Frage nach Frieden sich auch noch stellt,
an einem besonderen Ort in der Welt:
Die Heimat Jesu - als „Heiliges Land“,
vielen von uns ist es bekannt.
Un-heilig geht’s zu seit Monaten, Jahren.
groß schon bisweilen die Hoffnungen waren,
auf Frieden und Sicherheit in dieser Region.
Doch immer wieder erweist sich's als Hohn
auf Annäherung und Verständnis zu hoffen.
Die Herzen verschlossen, doch die Gräben sind offen.
Rache auf Rache und Vergeltung darauf!
Bereitwillig nimmt man die Opfer in Kauf:
Frauen, Kinder, Unschuldige leiden;
Juden wie Araber - auf beiden Seiten.
Was können wir tun, stehen wir hilflos daneben?
Müssen wir tatenlos das Ganze erleben?
Nicht ganz - denn wir glauben, was Frieden verheißt,
ist unser Gebet um Gottes Geist:
Den Geist der Versöhnung, des Friedens, der Einheit,
den Geist der Gerechtigkeit, von Verständnis und Freiheit.
Eine Antwort ist uns vor Augen gestellt:
Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt.

Ein gutes Klima ist unverzichtbar
in jeder Familie und auch mit dem Nachbar.
Doch auch mit dem Blick auf unsere Welt,
die Frage nach dem guten Klima sich stellt.
Die Eisberge schmelzen, die Grade sie steigen.
Von den Verantwortlichen kommt oft nur schweigen.
Der Regenwald fällt - aus reinem Profit.
Die Zukunft der Erde fällt auch gleich mit.
Die Meere steigen und Stürme verwüsten.
Statt Gärten und Wäldern gibt' s bald nur noch Wüsten.
Auf Wirtschaft und Geld wird Rücksicht genommen.
Die Natur und die Schöpfung - sie dürfen verkommen.
„Macht euch die Erde untertan!“
So sollt' es sein, doch irgendwann
hat etwas die Vernunft verdrängt,
hat sich Gewinnsucht 'reingezwängt.
Statt unsere Schöpfung zu bewahren für unsre Kinder, Kindeskinder
beuten wir aus wie schlimme Schinder.
So geh'n wir an Gottes Auftrag vorbei,
überhören der gequälten Erde Schrei.
Es ist nicht mehr viel Zeit, wir müssen uns sputen,
woll'n wir die Entwicklung noch wenden zum Guten.
Ein Wort, das uns're Hoffnung erhält:
Ihr seid das Salz der Erde! Ihr seid das Licht der Welt!

So komm ich zum Ende mit meinen Gedanken,
die sich um Gott und die Welt und allerlei ranken.
Ich bitt' Euch: Habt Vertrauen! Fürchtet Euch nicht!
Stellt nicht unter'n Scheffel euer Licht!
Helft den Menschen mit guten Werken,
damit sie Gott in ihrem Leben bemerken.
Damit sie ihn preisen, ihm danken, vertrauen
und gemeinsam an einer besseren Zukunft bauen.
Lebt Euer Leben, wie es Gott gefällt:
Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt!

­