Pfarrei Obernau

Papst Franziskus hat im ersten Jahr seines Pontifikates viele Menschen beeindruckt. Wir erinnern uns an seine Reise nach Lampedusa, wo er die Weltöffentlichkeit angesichts des Dramas der Flüchtlinge mit der „globalen Gleichgültigkeit" konfrontiert.

Für die Feier des Gründonnerstags sucht er Gefängnis und Krankenhaus auf und entscheidet sich durch diese Ortswahl für „Brennpunkte" menschlichen Lebens. Oder die von ihm angeregte Gebetsvigil für den Frieden in Syrien (Sept. 2013). Seine Gesten lassen Politiker und Religionsführer aufhorchen.
Auch in seiner ersten Enzyklika mit dem Namen „Evangelii gaudium" setzt er Zeichen. Er bringt etwas in der Kirche in Bewegung, wenn er von der „verbeulten Kirche", die hinausgeht, sich schmutzig macht und etwas wagt", spricht. Er selbst sagt: „Ich hoffe, dass alle Gemeinschaften dafür sorgen, die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um auf dem Weg einer pastoralen und missionarischen Neuausrichtung voranzuschreiten."
Er will also keine Kirche als „Museumsstück", und schaut nicht wehmütig zurück. Vielmehr heißt für ihn: Mission - Leben schenken! Es geht ihm um das Reich der Gerechtigkeit, des Friedens, der Wahrheit und der Liebe. Diesem Reich Gottes hat die Kirche zu dienen. Er sorgt sich darum, dass „so viele unserer Brüder und Schwestern ohne die Kraft, das Licht und den >Trost der Freundschaft mit Jesus Christus leben, ohne eine Glaubensgemeinschaft, die sie aufnimmt..." Und er wünscht sich eine „arme Kirche für die Armen. Sie haben uns viel zu lehren."
Nehmen wir den Weltmissionssonntag zum Anlass, über unser eigenes Kirche-Sein nachzudenken und zu fragen, wie wir ihr wieder ein freundliches Gesicht gaben können, damit die Menschen neugierig werden und nach dem Reich Gottes fragen.

Erhard Kroth, Pfarrer
für das Seelsorge-Team

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